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Hautschutz

Bei Verletzungsgefahren für die Haut mit oder in der Nähe von Stoffen, die zu Hautverletzungen führen oder durch die Haut eindringen können, sowie bei Gefahren von Verbrennungen, Verätzungen, Verbrühungen, Unterkühlungen, elektrischen Durchströmungen, Stich- und Schnittverletzungen ist Hautschutz erforderlich.
Wird den Beschäftigten für die jeweilige Tätigkeit geeigneter Hautschutz, z. B. Schutzschild, Hautschutzsalben bereit gestellt?
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Produkte zum Hautschutz müssen auf die am Arbeitsplatz anzutreffende Hautbelastung abgestimmt sein. Nach einer sorgfältigen Gefahrenanalyse, bei der der Einsatz technischer, organisatorischer und persönlicher Schutzmaßnahmen (z. B. Tragen von Handschuhen) geklärt wird, können Hautschutzprodukte als Präventionsmaßnahme gegen Arbeitsstoffe eingesetzt werden. Es ist wichtig, immer das geeignete Hautschutzprodukt zu verwenden, da die Haut nur so wirksam geschützt werden kann.

Abnutzungsbedingte Ekzeme sowie allergische Kontaktekzeme zählen bei den Berufsgruppen, die von Hautkrankheiten überdurchschnittlich betroffen sind, zu den "Spitzenreitern". Daneben treten aber auch andere, von Beruf zu Beruf verschiedene Hautleiden besonders häufig auf. Wie Sie sich und Ihre Mitarbeiter am wirksamsten vor Hautgefährdungen bewahren, hängt von den typischen Gefahrenquellen in Ihrer Branche ab.

Diese drei elementaren Hautschutz-Grundsätze gelten für alle Branchen:
  1. Ersetzen Sie gefährliche Arbeitsstoffe, wo immer möglich, durch weniger schädliche.
  2. Vermeiden Sie hautgefährdende Tätigkeiten bzw. reduzieren Sie deren Dauer für die einzelnen Beschäftigten, wo immer möglich. Wenden Sie dazu an erster Stelle technische Maßnahmen an
  3. Wo dies nicht ausreicht, sorgen Sie dafür, dass Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) benutzt werden, z. B. Schutzhandschuhe. Dazu gehören bei Hautgefährdungen auch die richtigen Hautschutz-, -reinigungs und -pflegemittel. Erstellen Sie dafür einen Hautschutzplan, der auf die speziellen Hautgefährdungen in Ihrem Betrieb zugeschnitten ist, und unterweisen Sie die betroffenen Beschäftigten darin.

Schutz vor Arbeitsstoffen
Hautschutzprodukte schützen die Haut vor der Bildung so genannter "Abnutzungsekzeme". Arbeitsstoffe, die bei ein- bis mehrmaligem Kontakt mit der Haut keine Schäden verursachen, können bei Langzeiteinfluss zu schweren Haut-Schäden führen.

Um einen Schutz aufzubauen, nutzen Hautschutzpräparate verschiedene Prinzipien. Neben der Emulsionsgrundlage wird die Schutzwirkung durch den Einsatz von Schutzpigmenten, Filmbildnern, Gerbstoffen oder speziellen Hautschutzstoffen aufgebaut. Ein weiteres wichtiges Schutzprinzip ist die Stärkung und Regeneration der natürlichen Hautbarriere während der Arbeit durch spezielle Wirkstoffe.

Ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl des richtigen Hautschutzproduktes ist die Löslichkeit eines Arbeitsstoffes (wasserlöslich bzw. wasserunlöslich).

Schutz vor Hautquellung
Das Tragen von Handschuhen über längere Zeit sowie häufiger Kontakt mit Wasser sind eine große Belastung für die Haut. Durch Feuchtigkeit quellt die Haut auf. Sie wird sehr empfindlich gegen mechanische Einflüsse (wie Reibung durch Betätigung von Maschinen oder Nutzung von Werkzeugen) und stellt dann keine ausreichende Barriere gegen Arbeitsstoffe und Mikroorganismen mehr dar. Durch gerbstoffhaltige Produkte kann die Haut gefestigt und die Hautquellung reduziert werden. Eine antimikrobielle Wirkung erhöht gleichzeitig die Sicherheit in hygienesensiblen Bereichen und reduziert die Geruchsbildung im Handschuh.

Wichtig ist auch, dass der Handschuh bei Kontakt mit einem Hautschutzprodukt seine Schutzeigenschaften nicht verliert. Fragen Sie Ihren Lieferanten, er hält entsprechende Nachweise der Hersteller vor.

Schutz vor UV-Strahlung
Durch das Arbeiten im Freien wird ein Mensch den schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlen ungeschützt der Sonne ausgesetzt. Neben den direkten Wirkungen der UV-Strahlung (Sonnenbrand) müssen auch Spätschäden wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs verhindert werden. Deshalb sollte auch bei Arbeiten im Freien nicht auf effektiven Haut- bzw. Sonnenschutz verzichtet werden. Gute Hautverträglichkeit, breite Filterwirkung, Wasserfestigkeit und eine gute Pflegewirkung sind für beruflich eingesetzte Hautschutzprodukte besonders wichtig.

Bei bestimmten technischen Vorgängen (z. B. Elektroschweißen) wird besonders energiereiche UV-C Strahlung freigesetzt, die den Einsatz spezieller Hautschutzprodukte mit hohem Lichtschutzfaktor und entsprechender UV-Filterkombination erfordert. Die gefährliche UV-C-Strahlung ist nachweislich krebserregend.

Erleichterung der Hautreinigung
Bei stark haftenden Arbeitsstoffen kann durch den Einsatz von Hautschutzprodukten die Hautreinigung unterstützt werden. Durch die Verkürzung der Reinigungszeit wird die Haut weniger belastet, zudem werden Hautreinigungsmittel eingespart.

Anwendung:
Hautschutzprodukte werden vor der Arbeit und nach Arbeitspausen auf die saubere und trockene Haut sorgfältig aufgetragen. Oft vergessen werden Handrücken, Fingerzwischenräume und Nagelbetten.

Kühlschmierstoffe im Bereich Metall
Die meisten Fertigungsverfahren in diesem Industriezweig sind ohne
Gefahrstoffe kaum denkbar. Zu Hauterkrankungen kommt es hier sehr häufig durch Kühlschmierstoffe (KSS), die die Haut entfetten und reizen. Oft führt auch das Händewaschen mit aggressiven Reinigungsmitteln zu chronischen Hautleiden.

Die Folgen:
Abnutzungsekzeme aufgrund der Dauereinwirkung von Stoffen mit geringerer hautschädigender Wirkung, z. B. KSS, in Verbindung mit hautschädigenden Inhaltsstoffen allergisches Kontaktekzem vor allem durch Nickel, Chrom-Kobalt oder Chrom als Verunreinigung in KSS Ölakne; vor allem bei nichtwasserlöslichen KSS anlagenbedingte Ekzeme, die durch KSS verschlimmert werden.

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